Freundlichkeit bewusst wählen – und damit dein Herz stärken

Komplette Übersetzung und Adaption des Originalartikels „Choosing Kindness“ vom HeartMath Institute, erschienen am 26. März 2025. Original lesen: Choosing Kindness – HeartMath Institute

Warum ist Freundlichkeit heute wichtiger denn je?

In einer Welt zunehmender Trennung, Spaltung und Stress war Freundlichkeit noch nie so nötig. Freundlichkeit ist ein Gefühl aus dem Herzen, das Unterschiede wie Rasse, Geschlecht, Bildung, Religion, politische Ausrichtung oder Einkommen überwindet. Sie erkennt das Gute im Menschen und bringt es zum Vorschein. Freundlichkeit ist Liebe in Aktion – eine kraftvolle Herzensschwingung, die unsere Verbindung untereinander vertieft.

Die Wirkung von Freundlichkeit

Zahlreiche Studien belegen: Freundliche Taten haben vielfache Vorteile – für den Gebenden und den Empfangenden. Freundlichkeit wirkt ansteckend: Wer sie empfängt, gibt sie mit hoher Wahrscheinlichkeit weiter. Eine Studie zum Weltfreundlichkeitstag 2024 zeigte: Ein Akt der Freundlichkeit führt oft zu fünf weiteren. Dr. Robin Banerjee (University of Sussex Center on Kindness Research) erklärte: „Ein Akt der Freundlichkeit kann eine Wellenbewegung auslösen, über den Empfänger hinaus, bis hin zu Beobachtern der Freundlichkeit. Die Zahl fünf ist wahrscheinlich untertrieben.“

Warum kleine Gesten große Wirkung haben

Bewegungen wie „Pay it Forward“ oder „Random Acts of Kindness“ machen vor, wie man Freundlichkeit zur Norm machen kann. Der Optimist Daily schrieb im Dezember 2024: „In einer von Krisen, Spaltung und Unsicherheit geprägten Welt wirken kleine Akte von Mitgefühl und Verbindung wie eine gesellschaftliche Gegenbewegung.“ Psychologen bestätigen: Selbst kleine Taten wie eine freundliche Bemerkung, Verständnis oder ein Zeichen der Solidarität fördern Empathie, bauen Vorurteile ab und wirken gegen Diskriminierung.

Diese Mikrohandlungen fördern eine sogenannte Aufwärtsspirale des Mitgefühls – ein positiver Rückkopplungseffekt, der soziales Wachstum begünstigt. Solche Veränderungen können langfristig ganze Systeme verändern.

Gesundheitliche Vorteile

  • Weniger Stress
  • Längeres Leben
  • Verbessertes Herz-Kreislauf-System
  • Mehr Energie und ein stärkeres Immunsystem
  • Geringeres Depressionsrisiko
  • Stärkere Beziehungen
  • Bessere Leistung im Beruf und in der Schule

Sogar das bloße Beobachten von Freundlichkeit in Medien hebt die Stimmung, fördert Oxytocin (das „Liebeshormon“) und senkt Blutdruck, Stress und Reizbarkeit. Menschen werden großzügiger und erleben mehr Verbundenheit. Auch sogenannte prosoziale Verhaltensweisen werden gestärkt: also Handeln mit Mitgefühl, Hilfsbereitschaft und Kooperation. Studien zeigen: Schon eine freundliche Handlung pro Woche verringert Einsamkeit und soziale Angst.

Warum ist nicht mehr Freundlichkeit da?

Weil Freundlichkeit eine bewusste Entscheidung ist. Sie ist ein Akt der Herzensführung – mit weitreichenden neurophysiologischen, hormonellen und sozialen Effekten.

Create, don’t wait

Warte nicht darauf, dass Freundlichkeit zu dir kommt. Erschaffe sie selbst. Dieses Prinzip ist eng verwandt mit Dankbarkeit: Auch sie hebt die Stimmung und senkt Stress. Viele führen Tagebuch oder denken abends an drei Dinge, für die sie dankbar waren. Doch wichtig ist: Es muss echt sein. Mechanisches Übungstun wirkt nicht. Herzensgefühl ist der Schlüssel.

Empathie und Mitgefühl

Empathie und Mitgefühl sind Herzensqualitäten, die im Gesundheitswesen besonders viel Aufmerksamkeit erhalten. Empathie bedeutet, mit den Gefühlen eines anderen in Resonanz zu gehen. Mitgefühl ist tiefes Fürsorgeempfinden und das Verstehen dessen, was der andere möglicherweise durchlebt. Am wichtigsten ist es, bei der Praxis von Freundlichkeit, Dankbarkeit, Empathie oder Mitgefühl das echte Gefühl aus dem Herzen zu stärken. Das macht die Praxis authentischer – und erhöht ihre Kraft und Wirksamkeit, besonders in hochstressigen Zeiten.

Auch wenn sich dieser Artikel vor allem auf das bewusste Wählen von Freundlichkeit konzentriert, gilt: Jede Herzensqualität – wie Dankbarkeit, Mitgefühl, Fürsorge, Geduld, Vergebung oder Respekt – ist ein Juwel im Herzen, von dem wir profitieren, wenn wir ihn praktizieren.
Sie alle sind Ausdruck von Liebe. Freundlichkeit als Einstieg hilft oft dabei, auch andere Herzensqualitäten leichter zu leben – weil wir dabei die Intelligenz des Handelns spüren.

Herzensqualitäten aktivieren

Freundlichkeit ist der Einstieg. Doch auch Dankbarkeit, Mitgefühl, Geduld, Vergebung und Respekt sind Herzensqualitäten – alles Aspekte von Liebe. Wer eine dieser Eigenschaften übt, trainiert das Herz. Freundlichkeit macht den Anfang leicht.

So übst du Freundlichkeit im Alltag

  1. Beginne damit, dir jeden Tag 1 oder 2 freundliche Handlungen vorzunehmen, die du anderen schenken willst. Wichtig ist: Sie sollten ehrlich gemeint sein. Es kann etwas ganz Einfaches sein – ein Lächeln, jemandem die Tür aufhalten, ein freundliches Wort, eine interessierte Frage, ein offenes Ohr. Viele Menschen tun solche Dinge, aber oft automatisiert. Denk daran: Damit eine freundliche Geste ihre volle Wirkung entfaltet, braucht es ein echtes Herzensgefühl. Nur so kommt die Freundlichkeit auch beim Empfänger an.
  2. Du kannst mit 1 oder 2 Gesten am Tag starten – aber 3 oder 4 oder mehr sind genauso willkommen. Die Anzahl ist nicht entscheidend. Es sind Aufrichtigkeit und Echtheit, die eine ganzheitliche Wirkung entfalten, weil sie aus dem stammen, was wir wirklich sind.
  3. Finde deine eigenen Wege. Mach es leicht und freudvoll – keine Kopfaufgabe. Wenn dein Herz dabei ist, kommen die Ideen von allein.

Fazit

Freundlichkeit ist mehr als Nettigkeit. Sie ist eine starke Herzenspraxis. Wer sie kultiviert, fördert Wandel, Verbindung und Heilung – in sich selbst, im Umfeld und global.


Referenzen

  1. American Psychiatric Association: Mental Health Benefits of Simple Acts of Kindness
  2. Optimist Daily: The large power of small acts of kindness
  3. The Conversation: An upward spiral through kindness
  4. Frontiers in Psychology: Effects of Kindness on the Brain
  5. PubMed Central: Compassion in Healthcare

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