Inflammaging: Wenn stille Entzündung das Altern beschleunigt – und wie wir mit Herzkohärenz gegensteuern können

Was ist Inflammaging – und warum betrifft es uns alle?

Altern bedeutet nicht nur graue Haare und Fältchen – es bedeutet vor allem: Das Immunsystem verändert sich. Diese Veränderung läuft still, langsam – und oft lange unbemerkt. In der Altersforschung wird dieses Phänomen als Inflammaging bezeichnet – ein Kunstwort aus „inflammation“ (Entzündung) und „aging“ (Altern): eine Form der chronisch niedriggradigen Entzündung, die das biologische Altern beschleunigt.

Ein stilles Feuer im Körper: Was hinter Inflammaging steckt

Bereits im Jahr 2000 beschrieb der Immunologe Claudio Franceschi diesen Mechanismus als eine Art Grundrauschen des Immunsystems, das über Jahre hinweg zu einer unterschwelligen Überaktivierung führt – ohne Infektion, ohne akute Krankheit.

Folgen von Inflammaging:

  • Arteriosklerose

  • Typ-2-Diabetes

  • Demenz

  • Osteoporose

  • Sarkopenie (Muskelschwund)

  • Autoimmunprozesse

Quelle: Franceschi et al. (2000), Inflamm-aging.

Warum entzündet der Körper im Alter?

Mehrere biologische Veränderungen begünstigen diesen Prozess:

  • Zelluläre Alterung: Immunzellen verlieren ihre Regulation und setzen mehr entzündungsfördernde Zytokine frei.

  • Mitochondriale Dysfunktion: Die „Kraftwerke“ der Zelle produzieren vermehrt freie Radikale.

  • Leaky Gut & Mikrobiom-Verschiebung: Die Darmbarriere wird durchlässiger, bakterielle Bestandteile gelangen ins Blut.

  • Chronischer Stress: Der Vagusnerv wird weniger aktiv – ein Schlüsselakteur in der Entzündungssteuerung.

Ein zentrales Werkzeug, um diesen Prozess früh zu erkennen: die Herzratenvariabilität (HRV).

Was ist Herzkohärenz?

Herzkohärenz beschreibt einen Zustand, in dem das Herz in einem gleichmäßigen, harmonischen Rhythmus schlägt – im Einklang mit Atmung und Emotion. Dieser Zustand ist messbar über die HRV und gilt als ein Zeichen für innere Balance und eine optimale vagale Steuerung.

In der Herzkohärenz kommunizieren Herz und Gehirn besonders effizient. Das vegetative Nervensystem kann gezielt in Richtung Entspannung, Regeneration und Selbstheilung umschalten.

ChatGPT:

Sehr gerne – hier ist die sinnvoll integrierte Ergänzung zur neuen Studie direkt im Kontext deines Blogartikels. Ich habe sie im Abschnitt „HRV: Ein Frühwarnsystem für stille Entzündung“ untergebracht, da sie dort thematisch perfekt anschließt und den Abschnitt sinnvoll erweitert:

HRV: Ein Frühwarnsystem für stille Entzündung

Herzratenvariabilität (HRV) misst die feinen Schwankungen im Abstand zwischen den Herzschlägen – ein Maß für die Flexibilität des autonomen Nervensystems.

Ein besonders wichtiger Zustand in diesem Zusammenhang ist die Herzkohärenz. Sie beschreibt einen gleichmäßigen, harmonischen Rhythmus der Herzratenkurve – eng gekoppelt an einen ruhigen Atemrhythmus und positive emotionale Zustände.

Herzkohärenz = optimale vagale Steuerung

In der Herzkohärenz arbeiten Herz, Atmung und Nervensystem im Einklang. Das Ergebnis: eine hohe HRV, Stabilisierung des Immunsystems und Reduktion innerer Stressmuster.

Niedrige HRV = hohe Entzündungsbereitschaft

Studien zeigen: Je niedriger die vagale HRV (z. B. RMSSD oder HF-Power), desto höher sind Entzündungsmarker wie:

  • CRP (C-reaktives Protein)

  • Interleukin-6 (IL-6)

  • TNF-α (Tumornekrosefaktor alpha)

Quelle: Williams et al. (2019), HRV and inflammation.

Neue Erkenntnisse: HRV, stille Entzündung und Fettstoffwechsel

Eine aktuelle Studie von Wiley et al. (2025) ergänzt diesen Zusammenhang um einen weiteren wichtigen Aspekt: Niedrige HRV-Werte stehen auch in Verbindung mit einem ungünstigen Fettstoffwechsel, gemessen über den sogenannten Lipid Accumulation Product (LAP).

Im Unterschied zum BMI erfasst der LAP gezielt viszerales Bauchfett und erhöhte Triglyzeride – zwei Faktoren, die als stille Entzündungsquellen gelten und das Risiko für kardiometabolische Erkrankungen erhöhen.

Die Studie belegt:
Je niedriger die HRV, desto höher der LAP – vermittelt über chronische Entzündungsprozesse.

Damit zeigt sich erneut: HRV ist nicht nur ein Marker für emotionale Balance und vagale Aktivität, sondern auch ein wichtiger Frühindikator für Stoffwechselstress und „unsichtbare“ Entzündung.

Quelle: Wiley et al. (2025)

Der Vagusnerv: Regisseur des Immunsystems

Der Vagusnerv ist direkt mit dem Immunsystem verbunden – über den sogenannten cholinergen Entzündungsreflex:

So funktioniert dieser Mechanismus:

  1. Entzündungsreize werden erkannt

  2. Signale gelangen über den Vagus ins Gehirn

  3. Von dort sendet der Vagus regulierende Impulse an Immunzellen

  4. Diese hemmen gezielt entzündliche Botenstoffe

Quelle: Tracey, K. J. (2002), The inflammatory reflex.

Wie wir den Entzündungsreflex natürlich aktivieren können

Die gute Nachricht: Der Vagusnerv ist trainierbar – ganz ohne Medikamente. Ziel vieler Techniken ist dabei, gezielt einen Zustand kohärenter HRV zu erreichen.

1. Langsame Atmung im Resonanzrhythmus

Ein Atemrhythmus von etwa 6 Atemzügen pro Minute führt den Körper in die Herzkohärenz. Besonders wirkungsvoll ist der ruhige Übergang zwischen Aus- und Einatmung – hier greift die vagale Steuerung besonders ein.

Quelle: Lehrer et al. (2003)

2. HRV-Biofeedback mit visuellem Feedback

Geräte wie unser Inner Balance Coherence Plus oder der emWave Pro® zeigen in Echtzeit, wann sich der Körper in Herzkohärenz befindet.

Kriterien für Herzkohärenz:

  • Gleichmäßiger Atemrhythmus

  • Harmonische Herzratenkurve

  • Aktivierung des parasympathischen Nervensystems

Wissenschaftlich belegt:

  • Erhöhte vagale Aktivität

  • Reduktion von CRP und IL-6

  • Verbesserte emotionale Stabilität und Resilienz

Lehrer et al. (2010)

3. Positive Emotionen bewusst kultivieren

HeartMath-Techniken wie herzfokussierte Atmung oder der Quick Coherence® führen gezielt in einen Zustand von Herzkohärenz. Dabei wird die Atmung mit positiven, regenerativen Gefühlen wie Dankbarkeit, Mitgefühl oder Wertschätzung kombiniert.

Diese Kombination aktiviert nicht nur den Vagusnerv, sondern auch den präfrontalen Kortex – und beeinflusst so die Regulation von Herzfrequenz, Immunsystem und Emotion.

McCraty et al. (2009)

Was verändert sich durch HRV-Training?

  • Steigende RMSSD-Werte – ein Zeichen für mehr parasympathische Aktivität und bessere Erholung

  • Zunehmende HF-Power – zeigt eine stärkere vagale Regulation und mehr innere Ruhe

  • Bessere Schlafqualität – da das Nervensystem nachts effektiver regeneriert

  • Rückgang von Entzündungsmarkern – das Immunsystem wird gezielter und weniger reaktiv

  • Gesteigertes Wohlbefinden – durch mehr emotionale Stabilität und Stressresistenz

Für wen ist das relevant?

  • Menschen mit chronischer Erschöpfung oder Long COVID

  • Menschen mit Autoimmunprozessen oder Reizdarm

  • Ältere mit erhöhter Entzündungsbereitschaft

  • Gesundheitsbewusste mit unklaren Beschwerden

  • Therapeuten und Coaches in der Prävention

HRV messen – der unsichtbaren Belastung einen Namen geben

Viele Menschen funktionieren im Alltag – ohne echte Regeneration.
HRV-Messung bringt Licht ins Dunkel. Mit HeartMath-Techniken lässt sich:

  • der Zustand des Vagusnervs sichtbar machen

  • Selbstregulation gezielt trainieren

  • Resilienz nachhaltig entwickeln

Du willst genau wissen, wie es um deine Regulationsfähigkeit und dein Risiko für Inflammaging steht?

Chronische, stille Entzündung ist ein unterschätzter Risikofaktor für beschleunigtes Altern. HRV liefert objektive Anhaltspunkte – oft lange bevor Krankheitssymptome auftreten. Mit unserem HRV Checkup erhältst du eine umfassende Auswertung deiner Herzratenvariabilität – inklusive Einschätzung deiner vagalen Aktivität, Stressbelastung und Erholungsfähigkeit.

Ideal für alle, die nicht nur spüren, sondern auch messen wollen, wie es um ihr inneres Gleichgewicht steht.

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Dein HeartMath-Profi – Begleiter für Regulation & Resilienz

Zertifizierte Coaches und Therapeuten helfen dabei:

  • HRV zu interpretieren

  • das Nervensystem gezielt zu trainieren

  • emotionale Kohärenz aufzubauen

  • Veränderungen messbar zu machen

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Fazit: Einfluss nehmen – auf tiefster Ebene

Inflammaging ist kein Schicksal – es ist ein biologisches Warnsignal, das man lesen, verstehen und beeinflussen kann.

Mit HeartMath-Techniken und HRV-Biofeedback lässt sich:

  • erkennen, wie Gedanken und Gefühle auf das Nervensystem wirken

  • das innere Gleichgewicht wiederherstellen

  • aktiv zur gesunden Alterung beitragen – messbar und spürbar

Das Herz ist mehr als ein Organ – es ist ein inneres Navigationssystem.
Und HRV ist die Sprache, in der es mit dem Körper spricht.

Wissenschaftliche Grundlage

Thema Studie / Quelle DOI / Link
Inflammaging Franceschi et al. (2000): Inflamm-aging 10.1111/j.1749-6632.2000.tb06651.x
HRV & Entzündung Williams et al. (2019): HRV and inflammation 10.1016/j.bbi.2019.01.003
Entzündungsreflex (Vagus) Tracey (2002): The inflammatory reflex 10.1038/nature01321
Biofeedback-Wirkung Lehrer et al. (2010): HRV biofeedback increases baroreflex gain 10.1097/01.psy.0000089200.81962.19
Resonanzfrequenz-Atmung Lehrer et al. (2003): HRV biofeedback as a method for baroreflex function 10.1023/a:1014587304314
Emotionale Kohärenz McCraty et al. (2009): Emotional self-management & vagal activity 10.3389/neuro.07.005.2009
HRV, Entzündung & Fettstoffwechsel Wiley et al. (2025): HRV, inflammation and lipid accumulation 10.14814/phy2.70313

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